Pressestimmen

Dunkelblum

„Ostertag ist eine Meisterin des Erzähltheaters“, so die Tageszeitung „Der Standard“ über die Uraufführung von „Dunkelblum“ Ende Mai 2023. Auch weitere Rezensionen zeigten sich begeistert.

Salzburger Nachrichten

„In ihrem für den Deutschen Buchpreis nominierten Roman ‚Dunkelblum‘ hat sich Eva Menasse 2021 dem kollektiven Verdrängen und Wegschauen in der jüngeren österreichischen Geschichte gewidmet. Als Vorlage diente ihr das Massaker von Rechnitz, dem sie sich anhand der Geschehnisse im fiktiven burgenländischen Örtchen Dunkelblum annähert. Nun hat Sara Ostertag den Stoff im Landestheater Niederösterreich fulminant auf die Bühne gebracht.“

„Anita Buchart und Julia Engelmayer ist es in ihrer Stückfassung gelungen, das große Ganze des Romans mithilfe prägnanter Szenen zum Leben zu erwecken und die Zeitebenen zwischen den 1940ern und 1989 gekonnt zu verschränken. Zur zeitlichen Orientierung tragen auch die Kostüme von Nina Ball und die unterschiedlichen Lichtstimmungen bei.  Apropos Stimmung: Es sind kleine Kniffe wie die Projektion von alten Ortsansichten (via Overhead) auf Körper oder der Einsatz von Farbe, mit der sich die Akteure im Laufe des Abends immer stärker bekleckern, die der Inszenierung trotz des schweren Themas eine surreale Verspieltheit verleihen. Ein Ereignis für sich ist die musikalische Darbietung von Jelena Popržan, die am Bühnenrand mit ihrer Bratsche Textauszüge intoniert. In den zahlreichen Mehrfachrollen wird dem Ensemble - allen voran Julian Tzschentke als Lowetz, Laura Laufenberg als Flocke und Bettina Kerl als allwissende Hotelchefin Reschen - auch körperlich viel abverlangt, kommt es doch immer wieder zu tumultartigen Szenen. Und so gelingt Ostertag eine poetische, ernsthafte, aber auch kurzweilige Dramatisierung dieses großen Romans, der nun auf der Bühne ein verdientes zweites Leben startet. Lang anhaltender Jubel beschloss den pausenlosen zweistündigen Abend.“

Der Standard

„Mit viel Umsicht wird der detailreiche Roman heruntergebrochen auf seine Kernkonflikte, nämlich: Wie tun mit der Last aus der Vergangenheit?“

„Livemusik und -gesang von Jelena Popržan an einem Set diverser Streich- und Zupfinstrumente verleihen der Inszenierung eine tragikomische, leuchtende Grundstimmung. Die Regie lenkt den Blick mittels Kamerabildern auf kleine Details dieser ‚Modellstadt‘, auf Miniaturhäuser (Bühne: Nanna Neudeck) genauso wie auf Schmerz versinnbildlichende abstrakte Gebilde von sabotiertem Material wie Holzwolle, Sand oder eben Haut. Zugleich treiben sechs Schauspielerinnen den Erzählstrom in vielen wechselnden Rollen voran.“

„Die Inszenierung bewegt sich weit genug entfernt von der Romanvorlage, um selbst ein schlüssiges Werk sein zu können, in dem der Blick auf Details (idyllische Postkarten vom Schloss) sowie auf das große Ganze klug ineinanderlaufen. Ostertag erschafft eine überzeugende eigene Bildwelt.“

Kurier

„Wie bringt man einen brillanten Roman über die düstere Vergangenheit auf die Bühne? Die Wiener Regisseurin Sara Ostertag zeigt in zwei Stunden am Beispiel von Eva Menasses ‚Dunkelblum‘ im Landestheater Niederösterreich, wie das funktioniert. Sie lässt den vortrefflichen Text, der zwischen Benjamin Lebert und Elfriede Jelinek oszilliert, aber mit seiner eigenen Sprachmelodie fasziniert, sprechen. Eine Drehbühne (Nanna Neudeck), Nahaufnahmen per Live-Kamera, eine Musikerin (Jelena Popržan), die den eindringlichen Begleitsound liefert, sind Osterrag genug, um die Schrecken der Vergangenheit und der Gegenwart spüren zu lassen.“

„Schlüssig haben Anita Buchart und Julia Engelmayer Menasses Erzählebenen ineinander verschränkt.“

„Das Ensemble, vor allem Laura Laufenberg, agieren in verschiedenen Rollen famos. Jubel für eine denkwürdige Produktion.“

Kronen Zeitung

„Ein packendes Stück über Täter und Opfer und die Schwierigkeit, nach Jahrzehnten die Wahrheit zu rekonstruieren.“

nachtkritik.de

„Ostertag schafft teils ungewöhnliche Szenen, in denen sie die Spieler:innen physisch fordert.“

Pinguine auf Scholle
© Landestheater Niederösterreich
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