Porträt Tanja Maljartschuk Blätterwirbel 2023
Beschreibung
„Ich habe mich als freiwillige Weltbürgerin mit ukrainischen Wurzeln betrachtet. Heute befinden sich diese Wurzeln in Flammen. Ich kann mich vorm Schmerz nirgendwo auf der Erde verstecken.“ Tanja Maljartschuk wurde 1983 in der westukrainischen Stadt Iwano-Frankiwsk geboren. Seit 2011 lebt sie in Wien. Internationale Aufmerksamkeit erlangte sie 2018 mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis für ihren Text „Frösche im Meer“. Mit dem Roman „Blauwal der Erinnerung“ (2019) rollt sie die ukrainische Geschichte anhand der Biografie des Unabhängigkeitskämpfers Wjatscheslaw Lypynskyi, der 1919 vor den Bolschewiki ins Wiener Exil fliehen musste, auf. Maljartschuk will den Opfern der Diktaturen des Regimes der Sowjet-Zeit eine Stimme geben und das Verdrängte ans Tageslicht holen. „Die Ukraine ist ein Land der großen Dinge. Große Städte, mächtige Flüsse, unendliche Felder, entsetzliche Tragödien“, schreibt sie in ihrem 2022 erschienenen Essayband, und: „Ich habe das Recht, mich zu empören, da ich mitsamt meiner Kultur, meiner Geschichte und meiner Werte zu Europa gehöre.“
Gemeinsam mit Schauspieler*innen des Landestheaters wird Tanja Maljartschuk aus ihrem Werk lesen. Der Ö1-Radiojournalist, Autor und Literaturkritiker Günter Kaindlstorfer spricht mit Tanja Maljartschuk über ihr Werk.