YELLOW - THE SORROWS OF BELGIUM II: REX
von Peter van Kraaij, Steven Heene und Margit Niederhuber | Eine Koproduktion mit dem NTGent und dem Theater Manège MaubeugeIn deutscher, englischer, französischer und niederländischer Sprache mit deutschen Übertiteln.
1933–1936. In Österreich herrscht der Austrofaschismus. In Deutschland wollen die Nationalsozialisten die Grenzen des Landes verschieben. Belgische Politiker, wie Léon Degrelle, gründeten faschistische Parteien und überzeugten viele junge Wallonen und Flamen im Zweiten Weltkrieg auf Seiten der Nazis zu kämpfen. In „Yellow“ engagiert sich eine flämische Familie mit großer Begeisterung für Hitler. Nur ein Onkel steht außerhalb dieser Ideologie und versucht, einer aus Wien geflohenen jüdischen Frau zu helfen. Nach und nach kommen innerhalb der Familie Zweifel gegenüber dem Nationalsozialismus auf. Viele andere haben sich nie ihrer Verantwortung gestellt. Wie der österreichische SS-Verbrecher Otto Skorzeny, der nach dem Krieg mit Degrelle unter Francos Regime in Spanien unbehelligt den Traum eines faschistischen Europas wiederbeleben will.
In seiner Trilogie „The Sorrows of Belgium“ bearbeitet Regisseur Luk Perceval, einer der bedeutendsten europäischen Gegenwartsregisseure, die verdrängte Geschichte Belgiens. In „Yellow“, dem zweiten Teil, werden neben der Kollaboration der Belgier mit den Nazis auch die sehr unterschiedlichen Verstrickungen mit Österreich beleuchtet. Die poetisch-sinnlichen Bilder der auf Brieftexten basierenden Inszenierung spiegeln die schmerzhaften Familiengeschichten dieser dunklen Zeit wider.
Mit Tobias Artner/Philip Leonhard Kelz, Bert Luppes, Oskar Van Rompay, Peter Seynaeve, Maria Shulga, Chris Thys, Valéry Warnotte, Lien Wildemeersch
Inszenierung Luk Perceval
Bühne Annette Kurz
Kostüm Ilse Vandenbussche
Musik Sam Gysel
Choreografie Ted Stoffer