NAME: SOPHIE SCHOLL Ein Klassenzimmerstück über das Leben von Sophie Scholl
von Rike Reiniger„Wir haben alle unsere Maßstäbe in uns selbst, nur werden sie zu wenig gesucht!“
Was ist wichtiger, die persönliche Karriere oder Zivilcourage? Leben ohne anzuecken oder für seine Überzeugung geradestehen? Und wie hoch darf der Preis sein, den man für die Durchsetzung seiner Ideale zahlt? Sophie Scholl zahlte dafür mit ihrem Leben. Eine extreme Konsequenz in einer extremen Zeit. Rike Reiniger bringt uns in ihrem Stück die historische Sophie Scholl nahe, indem sie diese Fragen in einen heutigen Kontext setzt: Die Jus-Studentin Sophie Scholl hat ihr Studium fast geschafft, doch ein Betrugsfall bringt alles ins Wanken. Ihr korrupter Professor will seine Taten auf seine Sekretärin abwälzen und Sophie ist als Entlastungszeugin vor Gericht geladen. Eine Falschaussage zugunsten des Professors ebnet ihr den Weg zur Karriere, die Wahrheit aber kann deren frühzeitiges Ende bedeuten. Im inneren Konflikt erinnert sich Sophie an ihre prominente Namensverwandte Sophie Scholl, die in der NS-Zeit mit viel Mut und dem Einsatz ihres Lebens Widerstand gegen ein unmenschliches System leistete.
Das Stück „Name: Sophie Scholl“ verschränkt virtuos die Biografien der historischen und der heutigen Sophie. Es schlägt anhand der Geschichte einer ganz normalen jungen Frau, die in eine moralische Zwickmühle gelangt, den Bogen in die Lebensgeschichte einer der größten Heldinnen des Widerstands in der NS-Zeit. Das Klassenzimmerstück über die großen Fragen nach Rückgrat, Zivilcourage und Mut wird von der jungen Regisseurin Jana Vetten inszeniert, die in der Saison 2017/18 Mira Lobes „Die Geggis“ auf die Bühne brachte.
Mit Bettina Kerl
Inszenierung Jana Vetten
Musik Philipp Pettauer