Christiane von Poelnitz und Jens Harzer lesen "Wir haben es nicht gut gemacht"
Description
Frühjahr 1958: Ingeborg Bachmann – gefeierte Lyrikerin, Preisträgerin der Gruppe 47 und „Coverstar“ des Spiegels – bringt gerade das Hörspiel „Der gute Gott von Manhattan“ auf Sendung. Max Frisch, in dieser Zeit mit Inszenierungen von „Biedermann und die Brandstifter“ beschäftigt, schreibt der „jungen Dichterin“, wie begeistert er von ihrem Hörspiel ist. Mit Bachmanns Antwort im Juni 1958 beginnt ein Briefwechsel, der – vom Kennenlernen bis lange nach der Trennung – in fast 300 überlieferten Schriftstücken Zeugnis ablegt vom Leben, Lieben und Leiden eines der bekanntesten Paare der deutschsprachigen Literatur: Nähe und Distanz, Bewunderung und Rivalität, Eifersucht, Fluchtimpulse und Verlustangst, aber auch die Schwierigkeiten des Arbeitens in einer gemeinsamen Wohnung und die Spannung zwischen Schriftsteller*innenexistenz und Zweisamkeit – die Themen der autobiografischen Zeugnisse sind zeitlos. In den Büchern von Bachmann und Frisch hinterließ diese Liebe Spuren, die zum Teil erst durch die Korrespondenz erhellt werden können. Die Briefe zeigen einmal mehr, dass Leben und Werk nicht zu trennen sind, sie sind intime Mitteilungen und zugleich Weltliteratur.
Die Lesung, zusammengestellt von Dramaturgin Susanne Meister, wurde am Thalia Theater Hamburg erstmals präsentiert. Die Ausnahmeschauspielerin Christiane von Poelnitz war lange Jahre am Burgtheater, bevor sie ans Thalia Theater wechselte. 2013 erhielt sie für die Rolle der Elektra den Nestroy-Preis. Jens Harzer gehört zu den bedeutendsten deutschsprachigen Schauspielern. 2019 bekam er den Iffland-Ring, die höchste Auszeichnung für Schauspielerei.
DAUER
1 Stunde 45 Minuten, keine Pause